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ERGOMED-Kongress Referentenvorstellung: Corinna Zimmermann

Veröffentlicht am 08.10.2014

Einmal wöchentlich stellen wir Ihnen die Referenten des ERGOMED-Kongresses 2014 vor.
Heute machen wir Sie mit der Physiotherapeutin und Dozentin Corinna Zimmermann und ihrem Thema "Das imaginäre Training in der postoperativen Frühmobilisation" bekannt.

Corinna Zimmermann Referent: Corinna Zimmermann, Bad Pyrmont

Thema: Das imaginäre Training in der postoperativen Frühmobilisation


Vortrag über 90 Minuten am 26.10.2014, 09.10 - 10.40 Uhr



Das imaginäre Training oder auch „Graded Motor Imagery Training“ (GMI) ist eine individuelle, komplexe Behandlungsmethode, die sich bei Handpatienten erfolgreich in der Therapie bewährt hat.

Traumatische Verletzungen wie beispielsweise Frakturen oder Bandläsionen können durch unzureichend rehabilitierte lokale Gewebestrukturen während der Wundheilungsphase, den physiologischen Einsatz der Hand im Alltag einschränken.

Auch degenerative Prozesse wie die Arthrose beeinträchtigen häufig die funktionelle Gelenkbeweglichkeit durch Schmerzen, Schonhaltung und Nichtgebrauch der Extremität (bis hin zum lokalen Neglect).

Die daraus resultierende unzureichende und eingeschränkte Koordinationsfähigkeit und verminderte Bewegungsqualität kann dadurch die komplikationslose Teilhabe des Patienten im Wesentlichen stören. Durch Folgen dieser Störungen kommt es auch zu Veränderungen in der gesamten Körperstatik sowie zu einer kortikalen Umorganisierung des zentralen Nervensystems.

Ziele einer handtherapeutischen Intervention sind es, sowohl die optimale Regeneration dieser pathologischen Gewebe zu unterstützen, die funktionelle Gelenkbeweglichkeit und Gewebestruktur wiederherzustellen als auch die Anbahnung der physiologischen Ansteuerung und Innervationsfähigkeit der Muskulatur der Hand wiederherzustellen und somit zu einer neurofunktionellen Reorganisierung des ZNS beizutragen.

In der postoperativen Frühmobilisation eignet sich diese Methode hervorragend, da ein Training bereits ab dem ersten postoperativen Tag möglich ist, auch wenn die betroffene Extremität beispielsweise noch für mehrere Wochen in Gips oder Schiene ruhiggestellt werden muss.

Neben klassischen therapeutischen Behandlungsmethoden nach einer Operation bei Handverletzungen und Handerkrankungen, beispielsweise zur Ödemreduktion, Schmerztherapie, Narbenbehandlung, vegetativen Entlastung (Dämpfung der sympathischen Aktivität), Koordinations- sowie Krafttraining dient das imaginäre Training der kortikalen Reorganisierung.

Da bei einer postoperativen Frühmobilisation noch keine schwerwiegenden kortikalen 21 Umstrukturierungen zu erwarten sind, dient das imaginäre Training hier vor allem der Prophylaxe der zentralen Schmerzchronifizierung oder einer Krankheitskomplikation in Form eines CRPS-I-Syndroms. Es gilt primär der lokalen Neglectisierung entgegenzuwirken und die zentro-lokale Muskelansteuerung zu fördern, um eine frühzeitige Wiedereingliederung der betroffenen Extremität ins Alltagsgeschehen zu erleichtern.

In der ersten Phase des imaginären Trainings bestimmt der Patient mit gelenkspezifischen Trainingskarten die Rechts-Links-Zugehörigkeit. Da direkt nach operativen Eingriffen noch keine schwerwiegenden zentralen Veränderungen vorliegen, wird nach wenigen Tagen (je nach Befinden des Patienten) die zweite Phase, das imaginäre Bewegen, eingeleitet (Zumhasch, Wagner, 2011).

Je nach Patient kann eine reine Bewegungsvorstellung ausreichend sein. Der Patient soll sich 10-mal für je 3s vorstellen, die Finger und das Handgelenk zu beugen und zu strecken; dies erfolgt 8-mal pro Tag (Stenekes et al., 2009) und ist auch in einer Lagerungsschiene möglich.

Fragen können vorab per E-Mail eingereicht werden.

Literatur
1. Zumhasch, R.,Wagner, M.: Das imaginäre Training- und das „ZIM Trainingssystem KVT“ in der Handtherapie. Ergotherapie, Zeitschrift für angewandte Wissenschaft, Borgmann Verlag 2011, S.56-73

2. Stenekes, M.W., Geertzen, J. H., Nicolai, J.P. A. et al.: Effects of Motor Imagery on Hand Function During Immobilization After Flexor Tendon Repair.In: Archives of Physical Medicine and Rehabilitation Vol 90, April 2009, S. 554


Zur Person:

Okt. 2001 – Okt. 2004: Ausbildung zur Physiotherapeutin am Annastift Hannover
Okt. 2004- Febr. 2006: HAWK Hildesheim Studiengang für Medizinalfachberufe, Studienrichtung Physiotherapie
Okt. 2004- Aug. 2013: Tätigkeit als Physiotherapeutin in Krankengymnastikpraxis
Sept. 2010- 2013: Dozententätigkeit in der Ausbildung von Ergotherapeuten an der IWK Braunschweig in den Fächern funktionelle Anatomie
Seit Aug. 2013: Dozentin an der Akademie für Handrehabilitation
seit Februar 2013: Beginn der Osteopathieausbildung an der IFAO
Februar 2009: Abschluss der Zertifikatsausbildung Manuelle Therapie
März 2006: Fortbildung Manuelle Lymphdrainage


Kontakt: c.zimmermann@fortbildung-afh.de


Weitere Informationen zum ERGOMED-Kongress, zum Programm und der Anmeldung finden Sie folgend:
ERGOMED - Der Kongress für Ergotherapeuten und Mediziner oder unter www.ergotherapiekongress.de

Auf unserer Webseite arbeiten wir teilweise sprachlich dem Duden entsprechend mit dem generischen Maskulinum. Dies bedeutet, dass die allgemein bekannte verallgemeinernde, grammatikalisch männliche Bezeichnung gewählt wird. Hiermit sind in jedem Fall Personen aller Geschlechter gleichermaßen gemeint.
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