Berufspolitische Informationen >> Widerstand gegen Gesundheitsfonds
Die Inhalte dieses Artikels wurden vor über 3 Jahren das letzte Mal überarbeitet und sind daher möglicherweise nicht mehr aktuell. Aktuellere Informationen zum selben Thema finden Sie über unsere Suchfunktion oder unser Stichwortverzeichnis. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter +49 6438 9279 000 oder info@bed-ev.de.

Widerstand gegen Gesundheitsfonds

Veröffentlicht am 10.09.2006

In der großen Koalition hält der Streit um die verschobene Gesundheitsreform an. Auch in der CSU formiert sich Widerstand gegen den geplanten Gesundheitsfonds. Man solle lieber "im bewährten System weiterfahren", sagte CSU-Landesgruppenvize Max Straubinger. SPD-Chef Kurt Beck erteilte am Wochenende allen Änderungswünschen eine Absage. Ein Schätzerkreis von Kassen und Bundesversicherungsamt (BVA)prognostizierte unterdessen für 2007 einen um 0,74 Prozentpunkte höheren Finanzbedarf. Die Bundesregierung erwartet weiter eine Beitragssteigerung um 0,5 Punkte.


Straubinger kritisierte, mit dem Gesundheitsfonds würden "Elemente verbunden, die nicht zu verbinden sind", nämlich die von der SPD favorisierte Bürgerversicherung und das Unions-Modell einer Gesundheitsprämie. Man könne daraus kein Kompromissmodell zimmern, sagte Straubinger und fügte hinzu: "Dann lassen wir es so, wie es ist."

Generell gibt es in der CSU offenbar großen Unmut über Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Wie das Magazin "Focus" berichtet, heißt es in einer Vorlage des bayerischen Sozialministeriums für CSU-Chef Edmund Stoiber, auch Schmidts zweiter Arbeitsentwurf zur Gesundheitsreform sei von den vereinbarten Eckpunkten nicht gedeckt. Das Gesundheitsministerium habe die Eckpunkte anders ausgelegt als die Union und zum Teil auch im echten Widerspruch zu den Vereinbarungen gehandelt. Stoiber habe daher beim Koalitionsausschuss am vergangenen Mittwoch auf eine Verschiebung der Reform gedrängt.

Beck stellte klar: "Die vereinbarten Eckpunkte der Gesundheitsreform gelten." Es gehe nun darum, solide Arbeit bei der Gesetzgebung zu leisten. Der linke SPD-Flügel und SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatten nach der am Mittwoch beschlossenen Verschiebung der Reform auf den 1. April 2007 einen Verzicht auf das Fondsmodell verlangt.

Lauterbach warnte erneut vor einem drastischen Anstieg der Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Er rechne mit einem Anstieg von heute 14,2 Prozent im Schnitt auf bis zu 15,7 Prozent im Jahr 2009.

Der Schätzerkreis von Kassen und BVA begründete den erhöhten Finanzbedarf nach Angaben der Zeitung "Die Welt" mit der Kürzung des Steuerzuschusses und der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung. Zudem stiegen die Ausgaben der Kassen 2007 wesentlich stärker als die Einkommen ihrer Mitglieder.

Das Bundesgesundheitsministerium wies die Prognose zurück. Die Berechnung ignoriere die Einsparungen im Zuge der Gesundheitsreform, sagte eine Sprecherin. Obwohl die Reform nun erst zum April kommen soll, werde weiter ein Spareffekt von 1,9 Milliarden Euro bereits 2007 erwartet. Zudem verbuchten die Kassen in 2006 mehr Einnahmen und weniger Ausgaben als geplant, so dass sie mit einem "Polster" ins nächste Jahr gingen.

Der Schätzerkreis äußerte Zweifel an den Sparzielen der Reform, will seine Prognose aber im Oktober noch einmal überprüfen. Auch die Kassenverbände hätten die Regierungsprognose mehrfach angezweifelt und um 0,7 Prozentpunkte höhere Beiträge vorausgesagt.



So, 10.09.2006 09:18 / Jan Staiger, ddp
Auf unserer Webseite arbeiten wir teilweise sprachlich dem Duden entsprechend mit dem generischen Maskulinum. Dies bedeutet, dass die allgemein bekannte verallgemeinernde, grammatikalisch männliche Bezeichnung gewählt wird. Hiermit sind in jedem Fall Personen aller Geschlechter gleichermaßen gemeint.
Verfolgen Sie Nachrichten des
BED e.V. auch bei
Follow BEDVerband on Twitter facebook
oder abonnieren Sie unseren
Alle relevanten Brancheninformationen erhalten Sie als Mitglied unmittelbar über die
BED e.V. Supergruppen direkt auf Ihr Smartphone, Tablet oder Ihren PC.
Verband BED e.V. Gründung Existenzgründung Ergotherapie Verband Verein Ergotherapeuten Bundesverband Sanierung Selbstständigkeit Beratung Existenz Förderung Deutschland Gemeinschaft Ergo Medizin Gesundheit Heilmittelrichtlinien Ergotherapie Praxis Existenzgründung DVE Mitglied Therapie Therapeut Anatomie Physiologie Elternratgeber Ergotherapie Frühförderung Geriatrie Gesetze Berufsratgeber Neurologie Orthopädie Pädiatrie Psychiatrie Psychologie Psychomotorik Rheumatologie Sprachtherapie Theorie Verband Ergotherapie Pflege Motorikförderung Ergotherapie www.bed-ev.de Verband für Ergotherapeuten in Deutschland Verband für Ergotherapeuten in Deutschland Homepage für Ergotherapie Verband der Ergotherapie ergotherapeutischer Bundesverband Ergotherapie in Deutschland deutscher Verband für Ergotherapeuten Deutscher Ergotherapieverband Bundesverband für Ergotherapeuten ergoXchange Deutscher Verband der Ergotherapeuten Ergotherapie in den Niederlanden Ergotherapie in der Schweiz Ergotherapie in Österreich