Veröffentlicht am 05.10.2012
Mit dem Gutachten bezweckt die Landesregierung die Grundsteinlegung für eine Fachkräftesicherung in den Gesundheitsfachberufen in Rheinland-Pfalz.
Für die Berufsgruppe der Ergotherapeuten zeigen sich nur wenige regionale Defizite, wie folgend zu ersehen ist:
Laut dem vorgenommenen Branchenmonitoring im Jahr 2010 (wir berichteten:
Landesregierung startet Untersuchung der Arbeitsmarktsituation von Ergotherapeuten/innen in Rheinland-Pfalz) ergab sich für die Berufsgruppe der Ergotherapeuten einen Fachkräfteengpass von 36 Therapeuten in Rheinland-Pfalz. Ein Fachkräftesicherungsszenario ist auf Grund des sehr geringen Defizites daher nicht erforderlich.
In Rheinland-Pfalz (RP) sind 2.231 Ergotherapeuten (Arbeitnehmer und selbstständige Praxisinhaber) tätig. 40 Ergotherapeuten sind in RP arbeitslos.
Das Gesamtangebot an Ergotherapeuten umfasst daher: 2.271 Ergotherapeuten.
2015 wird das Angebot aus 2.624 Ergotherapeuten bestehen, 2020 aus 2.858 und im Jahr 2025 aus 2.968 Ergotherapeuten.
Der Anzahl an Ergotherapeuten wächst damit um jährlich zwischen 2-3 %. Über den gesamten Betrachtungszeitraum wächst das Angebot an Ergotherapeuten um 31 %.
Etwas stärker ist der Bedarf der Nachfrage. 2025 werden 34 % mehr ergotherapeutische Fachkräfte benötigt als heute. Die Nachfrage erhöht sich in absoluten Zahlen von 2.231 Ergotherapeuten auf 2.498, mittelfristig auf 2.749 und langfristig auf 2.996 Ergotherapeuten.
Führt man nun Angebot und Nachfrage zusammen so ergeben sich Angebotsüberhänge. Im Jahr 2015 sind es 127 Ergotherapeuten zu viel in 2020 109 Köpfe.
2025 jedoch wird sich die Arbeitsmarktsituation umkehren und ein leichter Fachkräfteengpass an Ergotherapeuten wird entstehen in Höhe von 28 Ergotherapeuten.
Der Ersatzbedarf durch Verrentung (altersbedingt) ist mit 61 Ergotherapeuten in 2015 und 208 Ergotherapeuten in 2020 gering, da die Berufsgruppe im Schnitt recht jung ist.
2025 steigt der Ersatzbedarf jedoch merklich um 443 Therapeuten. 1/5 der bislang tätigen Ergotherapeuten müssen daher altersbedingt in 2025 ersetzt werden.
Der Ersatzbedarf wird durch die vorausberechneten Absolventen aber mehr als nur kompensiert. So kann das verfügbare Fachkräfteangebot wie oben dargelegt konstant ansteigen.
Durch die demographische Entwicklung (Zunahme an dementiellen Erkrankungen etc.) steigt der Bedarf an ergotherapeutischen Fachkräften um die besagten 34 %.
Regional ergeben sich deutliche Unterschiede. In den Gebieten Trier und Rheinpfalz ist der Arbeitsmarkt im Bereich der Ergotherapie während des gesamten Prognosezeitraumes ausgeglichen.
In Mittelrhein-Westerwald gibt es aktuell zu viele Ergotherapeuten. 2025 gleicht sich der Markt jedoch an.
In der Westpfalz ist der Arbeitsmarkt 2015 noch ausgeglichen, 2020 ergibt sich ein jedoch Defizit von 24 Ergotherapeuten und 2025 sogar 76 fehlende Ergotherapeuten.
Dies liegt an dem stärker ansteigenden Erweiterungsbedarf im südlichen Rheinland-Pfalz. Der Erweiterungsbedarf in der Westpfalz beträgt 52 % basierend auf dem derzeitigen Stand, im Vergleich zu 28 % im Gebiet Mittelrhein-Westpfalz.
Rheinland-Pfalz wird somit im Bereich der Ergotherapie keinen Fachkräftemangel erleben, sondern muss sich "lediglich" strukturellen Verteilungsproblemen widmen.
Die vorhandenen Ausbildungskapazitäten im Land müssen demnach nicht erweitert werden.
Das vollständige Gutachten finden Sie hier:
Zum vorherigen Verlauf siehe auch: