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Kundgebung Düsseldorf

Veröffentlicht am 08.02.2007

Zunächst einmal möchte ich mich bei Herrn Etzmuß für den guten Gedankenaustausch bedanken!

Es ist ein wichtiger Schritt für die Heilmittelerbringer und Ärzte aktiv und gemeinsam für ein gutes und starkes Gesundheitswesen Einzustehen.

Das Verhalten der Akteure der Gesundheitspolitik lässt sich wunderbar an Hand einer Parabel nach Äsop vergleichen:

Der Fuchs und der Holzhacker

Ein vor Jägern fliehender Fuchs fand, nachdem er lange in der Wildnis herumgelaufen war, endlich einen Holzhacker und bat denselben inständig, ihn doch bei sich zu verbergen.

Dieser zeigte ihm seine Hütte, worauf der Fuchs hineinging und sich in einem Winkel versteckte. Als die Jäger kamen und sich bei dem Manne erkundigten, so versicherte dieser zwar durch Worte, er wisse nichts, deutete aber mit der Hand nach dem Orte hin, wo der Fuchs versteckt war.

Allein die Jäger hatten nicht darauf geachtet und entfernten sich sogleich wieder. Wie nun der Fuchs sie fortgehen sah, ging er wieder heraus, ohne etwas zu sagen; und als der Holzhacker ihm Vorwürfe machte, daß er ihm, durch den er doch gerettet worden sei, keinen Dank bezeuge, drehte sich der Fuchs nochmals um und sprach:

"Ich würde dir gerne Danken, wenn die Werke deiner Hand und deine Gesinnung mit deinen Reden im Einklang ständen."

Die Fabel geht also diejenigen an, die zwar die Rechtschaffenheit im Munde führen, durch ihre Handlungen aber das Gegenteil an den Tag legen.

Und genau vor diesem Problem stehen wir:

Es wird vom Gesundheitsministerium vom Wettbewerbsstärkungsgesetz der Krankenkassen gesprochen, um uns im selben Atemzuge den Einheitskassensatz für alle Kassen zu verkaufen.

Es wird von Verantwortung und mehr Entscheidungsfreiheit für den einzelnen Patienten gesprochen, um diesen im Gegenzug zwanghaft in die in integrierte Versorgung zu stecken und falls nicht, ihn mit erhöhten Gebühren zu bestrafen.

Es wird vom freien Wettbewerb gesprochen, doch im Gegenzug soll das Gesundheitswesen verstaatlicht werden.

Patienten sollen über günstigere Preise in bestimmte Systeme gelotst werden (Hausarztmodell sowie integrierte Versorgung), um damit den Patienten gleichzeitig wieder zu entmündigen.

Das Gesundheitsministerium sagt: Im Heilmittelbereich wird das heute in weiten Teilen sehr starre Vertragssystem durch die anstehende Gesundheitsreform erheblich flexibilisiert. Konkret können künftig auch einzelne Kassen mit Leistungserbringern Verträge über die Versorgung mit Heilmitteln abschließen oder in Arbeitsgemeinschaften als Vertragspartner auftreten.

Die Krankenkassen können dadurch genauer auf den Versorgungsbedarf ihrer Versicherten eingehen, und werden - deutlich mehr als heute - auch darumkonkurrieren, ihren Versicherten eine hohe Qualität zu möglichst günstigen Preisen anzubieten.

Was heißt das nun konkret:

Das heißt im Klartext, dass Versicherte zukünftig nicht mehr das Recht auf freie Therapeutenwahl haben!

Denn wer zukünftig noch gesetzlich Versicherte behandeln darf, wird nur über den Preis entschieden. Da sich die Heilmittelerbringer aber bereits auf dem untersten preislichen Niveau befinden wird dies zwangsläufig zu einer schlechteren Versorgungsqualität führen, mit einer wesentlich schlechteren ortsnahen Versorgung!

Der Verdrängungswettbewerb wird damit beginnen! Den Kampf um die Preise, können jedoch nur die Großen gewinnen.

Die regionale Versorgung ist gefährdet!

Denn wenn große Kassen mit Einzelnen einen Vertrag eingehen, werden die Versicherten weitere Wege auf sich nehmen müssen und können eben nicht mehr den Therapeuten Ihres Vertrauens wählen!!!

Was nützt es, wenn wir immer mehr Menschen zum Joggen bewegen, aber gleichzeitig die Luft zum Atmen immer dünner wird sagte einst Herr Eckhard Schupeta, dt. Topmanager und Geschäftsführer der Dt. Angestellten-Krankenkasse (DAK).

Die Aufgabe von Gesundheitspolitik ist es, für einen fairen Wettbewerbsrahmen zu sorgen, in dem klare Spielregeln gelten, der sozial verantwortlich und patientenorientiert gestaltet ist.
So definiert das Bundesministerium für Gesundheit

Doch wo bleibt im Wettbewerb des Gesundheitswesens das Vertrauen!!!???
Wie definiert man gute Leistung? Gesundheit ist keine Ware, die es an der Ecke zu kaufen gibt!

Zu einer optimalen Behandlung gehört vor allen Dingen Vertrauen, um das Behandlungsziel auch zu erreichen!

Ich wähle meinen Arzt und ich wähle meinen Therapeuten nicht weil er günstig ist, sondern weil ich ihm vertrauen kann. Danach suche ich mir meinen Arzt und danach suche ich mir meinen Therapeuten aus.

Der Regierung würde gut daran tun, einmal Marketingexperten zu befragen, wonach Menschen Ihre Kaufentscheidung fällen. Und hier kommt sogar noch ein Leidensdruck durch die Erkrankung dazu, was die Entscheidung noch emotionaler ausfallen lässt!

Gesundheit ist ein existentielles Gut!!! Wichtig genug also, damit der Patient selbst darüber befinden können, ja müssen!

Es gibt und es gab keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen, sondern lediglich ein Beitrags- also Einnahmeloch!
Mit diesen falschen Behauptungen versucht die Regierung Ihre Handlungsmaßnahmen zu begründen und der Bürger und Patient wird für dumm verkauft.

Wie so oft ist der Grundgedanke gut aber die Umsetzung falsch.

Wie soll der Patient hier noch selbst entscheiden können?

Wie soll der Arzt motiviert sein, wenn der Wettbewerb nicht über gute Leistung, sondern über die richtigen Verträge mit den richtigen Partnern entschieden wird und der Arzt noch so gut sein kann aber andere den Zuschlag bekommen aus welchem Grund auch immer aber mit Sicherheit nicht auf Grund der besten Qualität.

Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Das gilt auch im Fall der Gesundheitsreform!
Nur gemeinsam mit den Leistungserbringern kann das Ziel der Reform erreicht werden.

Wir, die Leistungserbringer und die Bundesregierung haben ein gemeinsames Ziel!
Nämlich weiterhin die bestmögliche Versorgung der Patienten zu einem gerechtfertigten Preis zu ermöglichen!

Also lassen Sie uns auch gemeinsam darüber sprechen!
Vielen Dank!

Auf unserer Webseite arbeiten wir teilweise sprachlich dem Duden entsprechend mit dem generischen Maskulinum. Dies bedeutet, dass die allgemein bekannte verallgemeinernde, grammatikalisch männliche Bezeichnung gewählt wird. Hiermit sind in jedem Fall Personen aller Geschlechter gleichermaßen gemeint.
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