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Veröffentlicht am 02.11.2005
Die gesetzlichen Krankenkassen haben in einem Brief an Union und SPD kurzfristige Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen gefordert. Vor allem sollten die Ärzte gesetzlich verpflichtet werden, preisgünstigere Medikamente zu verschreiben. Gleichzeitig soll die feste Apothekerpauschale um 2 Euro auf 6,10 Euro gesenkt werden. Sollte die Regierung dem nicht nachkommen, müssten im nächsten Jahr die Beitragssätze erhöht werden. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Die Krankenkassen begründen ihre Forderung mit dem hohen Anstieg der Krankenhausausgaben und dem starken Ausgabenzuwachs für Arzneimittel. Um die Ärzte zu einer rationelleren Arzneimittelverordnung zu verpflichten, schlagen die Kassen das Bonus-Malus-System vor. Dabei müssen Ärzte bei Überschreiten bestimmter Verordnungsmengen für die Mehrkosten finanziell gerade stehen. Im Gegenzug dürften Apotheker dann nicht mehr verschriebene Arzneimittel durch preisgünstigere gleichwertige Medikamente ersetzen. Die Krankenkassen erhoffen sich dadurch eine Entlastung von mehr als einer Milliarde Euro.
Auch die Pharmaindustrie soll einen finanziellen Beitrag leisten. Zudem verlangen die Kassen eine Änderung der Arbeitsmarktreform Hartz IV. Diese würde dazu führen, dass die Zahl der Mitglieder schrumpft und die der Versicherten steigt, da bisher als Mitglieder geltende Arbeitslose jetzt mitversicherte Hartz-IV-Empfänger sind. Da die Pauschalzahlungen an die Kliniken von der Zahl der Mitglieder abhänge, seien auch die Ausgaben gestiegen. Durch diesen Umstand sei es zu dem anhaltenden Zuwachs der Klinikkosten in diesem Jahr gekommen.