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Veröffentlicht am 10.05.2012
1.471 Arztpraxen erhalten die Einleitung eines Regressverfahrens im Heilmittelbereich
Der BED e.V. hat deshalb aus aktuellem Anlass den Vorsitzenden der KV Niedersachsen Herrn Barjenbruch angeschrieben, sowie den Landtag in Niedersachsen alarmiert und zur Handlung aufgefordert.
Ursache der Regressverfahren sind eindeutig zu niedrige Richtgrößen, die eine medizinisch notwendige Versorungen im Regelbudget eines Arztes nahezu unmöglich machen.
Warum die KV Niedersachsen nachweislich seit 2006 zu niedrige Heilmittelausgabevolumen für Niedersachsen vereinbart, die zum Teil bis zu 100 Millionen Euro von der Realität abweichen ist bislang unklar.
Da basierend auf den Heilmittelausgabevolumen die Richtgrößen ausgerechnet werden, sind diese selbstredend ebenfalls deutlich zu niedrig.
Im Ländervergleich pro GKV-Versicherten-Ausgaben im Bereich Ergotherapie bewegt sich Niedersachsen im Mittelfeld. Eine regionale Überversorgung mit Ergotherapie kann daher kassenseitig kein Argument darstellen das Ausgabevolumen nicht anzupassen.
Folgend ersehen Sie das Schreiben an die KV Niedersachsen und an die Mitglieder des niedersächsischen Landtages inklusive der entsprechenden statistischen Daten:
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1.471 Arztpraxen erhalten die Einleitung eines Regressverfahrens im Heilmittelbereich Sehr geehrte/r ...,
die Selbstverwaltung der KV Niedersachsen schafft es offenkundig nicht, die Probleme im Heilmittelbereich in Niedersachsen zu lösen. Wir bitten daher die politischen Vertreter sich diesem existenziellen Thema anzunehmen.
Über 12 Prozent aller Arztpraxen haben ein Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen erhalten, welches die betreffenden Ärzte informiert, dass sie für das Jahr 2011 mit einem Regressverfahren rechnen müssen.
Wir freuen uns zwar, dass die KVN ebenfalls wie der BED e.V. die Abschaffung der Regresse im Heilmittelbereich fordert: KVN: Richtgrößenprüfungen gefährden ambulante Versorgung monieren jedoch, dass die KV Niedersachsen selbst offensichtlich wirklichkeitsfremde Heilmittelausgabevolumen mit den Landesverbänden der Krankenkassen vereinbart, so dass eine Überschreitung der Einzelbudgets der Ärzte bei vollkommen regulärer Verordnungsweise sehr wahrscheinlich ist und damit eine Regressprüfung unausweichlich! Das kann der Gesetzgeber doch sicher nicht gewollt haben.
Seit 2006 übersteigen die tatsächlichen Ausgaben im Heilmittelbereich die vereinbarten Ausgaben, daher können die Richtgrößen natürlich den real vorhandenen Bedarf nicht zielführend abbilden, weil das Ausgabevolumen der Realität nicht angepasst wird. Wirtschaftlichkeitsprüfungen in der Heilmittelversorgung
Der KV stehen verschiedene Anpassungsfaktoren zur Verfügung, um das Heilmittelvolumen anzupassen. Dazu gehören unter Anderem die Veränderung der Preise für Heilmittel, Einsatz innovativer Heilmittel und vor allem der Versorgungsumfang von Heilmitteln auf Grund von Verlagerungen zwischen den Leistungsbereichen. Gerade letzter Punkt hätte im Zuge der Fallpauschaleneinführung in Krankenhäusern zum Tragen kommen müssen, da damit eine Verschiebung in den ambulanten Bereich stattgefunden hat hauptsächlich wegen kürzerer Liegezeiten.
Folgend eine Übersicht über die die vereinbarten und tatsächlichen Ausgaben im Heilmittelbereich in Niedersachsen. Darauf folgt eine Übersicht im Ländervergleich der Pro GKV-Versicherten-Ausgaben im Bereich Ergotherapie. Niedersachsen bewegt sich hier im Mittelfeld. Regionale Überversorgung kann daher kassenseitig kein Argument darstellen das Ausgabevolumen nicht anzupassen.
Ergotherapieumsatz pro Gesetzlich Versicherten 2010
Bremen |
5,96 EUR |
Hessen |
7,10 EUR |
Mecklenburg-Vorpommern |
7,17 EUR |
Brandenburg |
7,36 EUR |
Bayern |
7,73 EUR |
Westfalen-Lippe |
7,95 EUR |
Nordrhein |
8,04 EUR |
Baden-Württemberg |
8,92 EUR |
Thüringen |
9,06 EUR |
Berlin |
9,32 EUR |
Sachsen-Anhalt |
9,58 EUR |
Niedersachsen |
9,85 EUR |
Rheinland-Pfalz |
10,16 EUR |
Schleswig-Holstein |
11,11 EUR |
Saarland |
11,46 EUR |
Hamburg |
11,61 EUR |
Sachsen |
12,65 EUR |
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Durchschnitt |
9,12 EUR |
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Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.
Herzliche Grüße
Christine Donner ___________________________ Diplom-Betriebswirt Geschäftsführer Bundesverband für Ergotherapeuten in Deutschland BED e.V. Tel.: 0180-37 46 23 3 Mobil: 0173- 25 83 37 0 Tel. Nr.2: 05731- 76 69 57 8 Fax: +49 (0)721 - 509 663 407 Fax 2: 03212-11 63 34 Web: www.bed-ev.de Verbandsregisternummer: VR 3593 http://person.yasni.de/christine+donner+1196736
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208 52 72 |
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120 300 00 | |
Zum weiteren Verlauf siehe auch: