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Hirnleistung wächst mit der Bewegung

Veröffentlicht am 21.06.2006

Hirnleistung wächst mit der Bewegung

Sport: Informationsabend zur großen Bedeutung von Bewegung im Kindesalter – Gesamtschüler entwickeln Spielstraße


GINSHEIM. „Hausarrest ist für Kinder keine Strafe mehr, denn sie sitzen eh zu Hause vor der Glotze“, brachte Sportlehrer Norbert Lindemann das Problem auf den Punkt. Zum Informationsabend „Kinder brauchen Bewegung“ fanden sich knapp 30 Zuhörer in der Aula der Gesamtschule Mainspitze ein. Besonders für Eltern von Kindergartenkindern und deren Erzieherinnen war der Abend mit sieben Referenten konzipiert worden. Der Sport in Form eines spannenden Fußballspiels im Rahmen der WM, so wurde vermutet, hatte viele der Eingeladenen fest vor den Fernseher gebannt.
Selbst Sport zu treiben und nicht so viel auf dem Sofa zu sitzen ist für Geist und Körper in jedem Alter förderlich – so das allgemeine Resümee des Abends. 17 Schüler der zehnten Klasse des Wahlpflichtbereichs Sport und Erziehung haben genauer hingeschaut und festgestellt, dass schon die Förderung von Bewegung im Kleinkindalter wichtig für die geistige Entwicklung ist. Sie sprachen beim Gesundheitsamt Groß-Gerau vor und erfuhren, dass sich allein in den vergangenen 15 Jahren die Zahl der übergewichtigen Kinder verdoppelt hat. Rund 20 Prozent der Fünf- bis Achtjährigen leiden inzwischen unter bedenklichem Übergewicht. Bei den Kleinen sollte frühzeitig mit Bewegungsförderung begonnen werden, haben sich deshalb die Gesamtschüler gedacht und eine Spielstraße entwickelt, auf der sie Kinder im Vorschulalter zu Spiel, Spaß und Bewegung anregen wollen. Der Infoabend war zur Vorbereitung der Eltern und Erzieher gedacht.

Allgemeinärztin Susanne Kühn-Benning konnte das Übergewicht bei Kindern aus eigener Beobachtung bestätigen. Zusätzlich betonte die Medizinerin, dass sie noch nie so viele Rezepte für Ergotherapie oder eine logopädische Behandlung für ihre kleinen Patienten ausgestellt habe wie in den letzten zwei Jahren. Sie vermisst bei vielen Kindern im Vorschulalter grob- wie feinmotorische Fähigkeiten. Übermäßiger Fernsehgenuss führe sogar dazu, dass das dreidimensionale Sehen nicht richtig ausgebildet werde, ergänzte Ronald Burger, Bewegungswissenschaftler von der Uni Mainz. „Endlich wird dafür geworben, dass Kinder nur gut lernen können, wenn sie sich viel bewegen“, freute sich Christine Märtin-Müller, Leiterin der Ginsheimer Kindertagesstätte „Die Altrheinstromer“. Die Bewegungsräume, die Kindern zugestanden werden, sieht sie immer weiter schwinden. Das gehe so weit, dass ABC-Schützen Schwierigkeiten hätten, selbstständig den Schulweg anzutreten, weil die meisten Eltern ihre Kinder regelmäßig im Auto herumkutschieren und auch bei der Kita mit dem Wagen vorfahren.

Marianne Neuroth vom TV Gustavsburg und Renate Stahl von der TSV Ginsheim betreuen Kinderturngruppen. Beide bestätigten, dass die Bewegung der Motor zu einer gesunden kindlichen Entwicklung ist. „Kinder erobern mit Bewegung die Welt“ und „Sport schafft Selbstbewusstsein“, fasste Renate Stahl ihre Beobachtungen zusammen.

Abschließend stellte die Zehntklässlerin Carina Köhler, unterstützt von Sara Riesner, ihre Hausarbeit vor, die in Vorbereitung auf den Realschulabschluss entstanden ist. Sie hat sich besonders mit der Lernfähigkeit von Kleinkindern beschäftigt und viele positive Auswirkungen von genügend körperlicher Bewegung auf das Gehirn und dessen Entwicklung festgestellt. Jetzt wollen die Gesamtschüler ihr theoretisch erarbeitetes Konzept mit Hilfe einer selbst erdachten Spielstraße an mehreren Gruppen von Kindergartenkindern erproben.

Verena Kastrup
16.6.2006

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