Veröffentlicht am 30.05.2018
Liebe Kollegen,
Kampf oder Kooperation? Joachim Bauer zeigte in seinem Buch „Prinzip Menschlichkeit: Warum wir von Natur aus kooperieren“, dass das wichtigste Erfolgsgeheimnis der Evolution bewiesenermaßen eben nicht der Kampf ist, wie Darwin irrtümlich annahm, sondern Zusammenarbeit und damit Kooperation der Ursprung aller Weiterentwicklungen ist.
Anlässlich unseres 1.
gemeinsamen Treffens auf Initiative von MdB Herrn Dr. Kühne und angesichts der Einzelaktionen wie Therapeuten am Limit, die den Kooperationsbedarf der Therapeuten und auch den damit möglichen Erfolg noch einmal unterstreichen, sowie der mittlerweile realistischen Aussicht mit Rückendeckung tatsächlich ein Mitsprachrecht im Gemeinsamen Bundesausschuss zu erlangen, möchte ich einmal mehr gerne in die Runde fragen:
Warum nur Anhörungsrecht, wenn wir auch ein Mitbestimmungsrecht haben können und dies bislang nur daran scheiterte, dass wir den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Berufsverbände nicht in Worte fassen?
Bevor weiterhin andere über die uns anvertrauten Berufsgruppen entscheiden, wollen wir das doch lieber selbst tun.
Wenn wir uns dazu dafür entscheiden müssen mit Menschen zusammen zu arbeiten, gegen die wir persönlich oder sachlich eine Abneigung hegen, wenn es sich um Verbände handelt deren Existenzberechtigung unsere Vorstellungskraft seit vielen Jahren übersteigt, so müsste uns dies doch im Sinne unseres Auftrages: unsere Mitglieder bestmöglich zu unterstützen, die uns dafür ihr ganzes Vertrauen schenken, weitaus lieber sein, als erst gar nicht entscheidungsbefugt, sondern lediglich anhörungsberechtigt zu sein.
Wer will, findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe.
Nehmen wir doch unsere gegenseitige Attribuierung mit Humor und uns selbst daher nicht zu bitterernst. Dann sind die einen Verbände eben kleiner in der Mitgliederanzahl aber genau deshalb beweglich und kreativ, die anderen sind größer in der Mitgliederanzahl, dafür werden sie häufiger als verkrustet oder unbeweglich empfunden, aber eben gerade aus diesem Grund auch so manches Mal als seriös betitelt. Wie in einem guten Team führt jedoch erst die Besetzung mit den
verschiedenen Charakteren zu besonders guten Ergebnissen.
Anbei über doodle daher einige Terminvorschläge, um die notwendigen Schritte für unsere Mitbestimmung im Gemeinsamen Bundesausschuss einzuleiten.
Alle Berufsverbände und damit auch ihre persönlichen Vertreter, werden durch diesen Schritt zum
Miteinander in dieser einen Sache mehr Vorteile erlangen. Wenn Sie dies anzweifeln, so führen Sie bitte eine Mitgliederbefragung dazu durch. Das Ergebnis kann sodann einfach veröffentlicht werden.
Völlig berechtigt gibt es wie in der Politik verschiedene Ansichten über den besten Weg und daher auch verschiedene politische Parteien, wie es daher auch folgerichtig verschiedene Verbände gibt.
Im Unterschied zu politischen Parteien können Berufsverbände jedoch nur schwerlich alleine Einfluss auf Entscheidungen nehmen.
Durch Kooperation statt Kampf:
- Mitbestimmung statt Fremdbestimmung
- Mehr Verbandsmitglieder für alle Berufsverbände, durch eine generelle Zunahme des Anteils der Therapeuten, die in einer Migliedschaft auch einen Sinn sehen, weil wir durch Mitbestimmung auch maßgeblich Einfluss nehmen können.
Einigkeit im Großen… und bleibende Individualität jedes Berufsverbandes im Konkreten
- Welcher Verband, der für seine Therapeuten einsteht, würde die folgenden Punkte nicht unterschreiben wollen?:
- höhere Vergütungen für alle Therapeuten
- Abschaffung hemmender Bürokratie
- Erhöhung der Attraktivität des Berufsbildes
- Abschaffung des Schulgeldes
- Einführung einer Ausbildungsvergütung bei Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, sowie Podologen
- Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, die so auch wahrgenommen werden kann
Gemeinsam zum Erfolg für unsere Therapeuten!
SÄMTLICHE Verbände im Heilmittelbereich erhalten diese Einladung
Ich freue mich auf konstruktive Gespräche mit Ihnen.
Der Brief ist auch auf unserer Facebook-Fanpage:
https://www.facebook.com/bed.verband/posts/1835484819806518zum Teilen und kommentieren eingestellt,
sowie hier ersichtlich.
Diethild Remmert hat ihre Teilnahme im Namen von LOGO DEUTSCHLAND bereits am selben Tag mündlich erteilt, jedoch völlig zurecht darauf hingewiesen, dass die Logopäden eine vollständige Akademisierung anstreben und in der Folge eine Ausbildungsvergütung der Logopäden abgelehnt wird. Wir haben diese Forderung daher bereits entsprechend angepasst.
Die VEREINTEN THERAPEUTEN (ehemals Bund vereinter Therapeuten) haben über Thomas Etzmuß ebenfalls noch am selben Tag mündlich Ihre Teilnahme verkündet. Heute hat Matthias Ullmann dem schriftlich Ausdruck verliehen.Für die schnelle Reaktion dieser beiden Verbände bedanke ich mich.
Gerade im Hinblick auf den Irrtum von Herrn Spahn, bei der Demonstration am vergangenen Samstag habe es sich nur um Physiotherapeuten gehandelt, statt auch um Ergotherapeuten, Logopäden, Podologen und Diätassistenten, ist es umso wichtiger den Besonderheiten der jeweiligen Berufsgruppe auch Rechnung zu tragen.
Herzliche Grüße
Christine Donner