Veröffentlicht am 15.09.2007
Die Ärztezeitung berichtet:
KV Baden-Württemberg: Kein Verdacht auf eine bewusste Abrechnungsmanipulation im vergangenen Jahr
STUTTGART (mm). Abrechnungsmanipulationen von niedergelassenen Ärzten bleiben in Baden-Württemberg die Ausnahme. Der KV ist derzeit nach Angaben des KVVorsitzenden Dr. Achim Hoffmann-Goldmayer innerhalb der Ärzteschaft kein einziger Fall erkennbar, bei dem ein solcher Verdachtsmoment vorliegen würde.
Der KV-Chef reagierte damit auf eine Pressemitteilung der Ersatzkassen. Unter allen Leistungserbringern im Gesundheitswesen hätte sich in elf Fällen im vergangenen Jahr der Verdacht auf eine bewusste Abrechnungsmanipulation überhaupt bestätigt, hatte Walter Scheller, Leiter der VdAK/AEV-Landesvertretung in Baden-Württemberg, darin informiert.
Insgesamt 83 Verdachtsfälle seien von den regionalen Arbeitsausschüssen der Ersatzkassen zur Bekämpfung von Abrechnungsmanipulation und Betrug im Gesundheitswesen untersucht worden. 36 Vorgänge seien bereits abgeschlossen worden. In den elf Fällen von Abrechnungsmanipulation seien 194 263,14 Euro wieder zurückgeflossen.
Wenn in Einzelfällen bei den Ärzten Abrechnungsbetrug vorliege, würden im übrigen nicht die Kassen oder die Patienten geschädigt, hatte KV-Chef Dr. Achim Hoffmann-Goldmayer bereits zuvor deutlich gemacht. Unlautere Abrechnungen von Leistungen gingen wegen der gedeckelten Gesamtvergütung allein zu Lasten der Arztkollegen.
Angesichts der aktuellen Zahlen zeigt sich auch Landesersatzkassenchef Walter Scheller zufrieden mit den Leistungserbringern im Land. Infoveranstaltungen der Ersatzkassen zum Thema Abrechnungsmanipulation und -betrug hätten offensichtlich ihre Wirkung gezeigt. Einen einzigen Fall in diesem Jahr bezeichnete Scheller als "einen besonders dreisten Fall" - im Bereich Heilmittelerbringer. Dabei gehe es bei einer einzelnen Praxis um einen Betrug in Höhe von 300 000 Euro.