Veröffentlicht am 18.02.2008
Kommentar BED e.V.:
Normalerweise kommentieren wir Artikel im Nachgang.
Bei dieser Veröffentlichung machen wir eine Ausnahme, um auf einen Sachverhalt ganz deutlich hinzuweisen:
Es ist erschreckend wie Informationen aus dem Kontext gerissen werden, ohne die Folgen zu bedenken: Wer sich nicht mit dem Gesundheitswesen beschäftigt, ist gar nicht in der Lage die Inhalte des folgenden Artikels richtig zu bewerten.
Daher bitten wir alle Leser, Studien generell stets kritisch zu hinterfragen und in einen Kontext zu setzen.
Sicherlich ist es interessant zu wissen, dass Apipöse und Raucher unser Gesundheitssystem weniger belasten, da diese früher versterben.
Es sollte dabei jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die deutsche Volkswirtschaft, was die Arbeitkraft anbelangt, dadurch erheblich geschwächt wird.
Denn:
Genau zu den Zeiten, in denen die gesundheitliche Probleme auftreten, befinden sich diese Menschen in einem arbeitsfähigen Alter!
Die Konsequenzen zeigen sich beispielsweise an der hohen Zahl an Arbeitslosen, die adipös sind und an den Krankenständen und damit Arbeitsausfällen durch Personen die schwer übergewichtig sind.Folgend die Studie:
Gesunde, schlanke Menschen kosten das Gesundheitswesen einer Studie zufolge mehr als Raucher und Übergewichtige: Maßnahmen gegen zu viele Pfunde mögen zwar der Gesundheit zuträglich sein, entlasten entgegen vielfacher Vermutung aber nicht die Staatskassen, so das überraschende Ergebnis einer Erhebung niederländischer Wissenschaftler.
Grund für diesen Sachverhalt sei die längere Lebenserwartung, erklärte Pieter van Baal vom niederländischen Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt. „Wenn man länger lebt, kommt man das Gesundheitssystem teurer.“
Der Studie zufolge, die am Montag in der Fachzeitschrift „Public Library of Science Medicine“ veröffentlicht wurde, verursachen Übergewichtige im Alter zwischen 20 und 56 Jahren zwar die meisten Kosten im Gesundheitssektor. Weil sie ebenso wie Raucher eine geringere Lebenserwartung haben, relativieren sich diese Ausgaben aber langfristig.
Gesunde, schlanke Menschen haben der Erhebung zufolge eine durchschnittliche Lebenserwartung von 84 Jahren. Raucher kommen auf rund 77 Jahre, Übergewichtige auf etwa 80 Jahre. Beide Gruppen neigten stärker zu Herzkrankheiten als die „gesunde“ Vergleichsgruppe. Krebserkrankungen traten – abgesehen von Lungenkrebs – bei allen Dreien gleich häufig auf.
Schlagworte
Gesundheitswesen Studie Dicke Raucher Krankheitskosten
Diabetes wurde am häufigsten bei den Übergewichtigen festgestellt, die „Gesunden“ hatten die meisten Schlaganfälle. Letztendlich fielen für die gesunde, schlanke Gruppe Behandlungskosten von rund 417.000 Dollar (281.000 Euro) ab einem Alter von 20 Jahren an. Bei den Übergewichtigen wurde ein Betrag von 371.000 Dollar (250.000 Euro) ermittelt, bei Rauchern nur rund 326.000 Dollar (220.000 Euro).
Quelle: Die Welt