Veröffentlicht am 23.10.2018
Liebe Therapeuten,
wir freuen uns sehr über den Rückenwind und damit die Aufforderung der LINKEN gegenüber der Bundesregierung eine Gesetzesinitiative vorzulegen, die im Gegensatz zum spar(h)nsamen Eckpunktepapier tatsächlich die Probleme im Heilmittelbereich an der Wurzel anpackt und damit auch lösen würde.
Die Forderungen, die wir im Einzelnen sehr begrüßen, sind:
- die sofortige Anhebung der Vergütung durch die gesetzlichen Krankenkassen um 30 Prozent
- die Höhe der Vergütungen bundesweit möglichst schnell vollständig anzugleichen, indem durch eine gesetzliche Regelung für jede einzelne Leistung die jeweils höchste Vergütung unabhängig von Krankenkasse und Bundesland maßgeblich ist. In den Folgejahren sind von diesem Niveau ausgehend durch die maßgeblichen Verbände der Heilmittelerbringenden bundeseinheitliche Preise zu vereinbaren
- die Grundlohnsummenbindung unbefristet aufzuheben
- mittelfristig für die in den Praxen Angestellten ein Lohnniveau zu schaffen, das mit dem in den Krankenhäusern vergleichbar ist
- den Direktzugang zu Heilmittelpraxen in Modellvorhaben in belastbarem Umfang zu erproben und rasch zu evaluieren.
Ausdrücklich zu widersprechen ist jedoch der geforderten Transparenzregelung:
„…durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass die in den Praxen Angestellten von der Erhöhung der Leistungsvergütung in mindestens derselben prozentualen Steigerung profitieren wie die Praxisinhaber"
Begründung des BED e.V.: Wir haben die LINKEN darüber informiert, dass seit 2011 die Praxisinhaber Ihren Angestellten höhere prozentuale Erhöhungen ermöglichten, als sie gar selbst von den Krankenkassen erhielten!
Siehe:
Vor diesem Hintergrund ist eine Transparenzregelung ein nicht gerechtfertigtes Misstrauensvotum gegenüber den Praxisinhabern. Wir gehen davon aus, dass den LINKEN dies lediglich noch nicht bekannt war.
Weiterhin weisen wir einmal mehr darauf hin:
Es gibt im Bereich der Ergotherapie einen Fachkräftemangel! Ergebnis einer Umfrage Aug 2018: Nahezu 50 % der Ergotherapeutischen Praxisinhaber sucht seit
mehr als 150 Tagen erfolglos nach einem
ergotherapeutischen Mitarbeiter. Siehe
Umfrageergebnis: Fachkräftemangel in der Ergotherapie
Die Politik ist gefordert eingereichte oder publizierte Zahlen auch auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen und diese nicht blind zu übernehmen. Es besteht derzeit die reale Gefahr, dass auf Grund falscher Daten die im Heilmittelbereich publiziert wurden, demzufolge falsche Entscheidungen getroffen werden.
Hier geht es zum Antrag der Linken.