Veröffentlicht am 01.07.2009
Lange haben CDU und CSU um die Eckpunkte ihrer Gesundheitspolitik gerungen. Aus Sicht der Apotheker hat sich die Mühe gelohnt. Sie spielen in der Arzneimittelversorgung die zentrale Rolle. Was die Autoren auf den vier Seiten zur Gesundheitspolitik zusammengetragen haben, ist ein ungewöhnlich klares Bekenntnis zu unabhängigen Ärzten und Apothekern: «Zum Erfolg des Gesundheitswesens haben entscheidend die Freien Berufe beigetragen», heißt es in dem Text. Nur sie gewährleisteten eine «patientennahe, humane und fachlich hochwertige medizinische Versorgung nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch in den ländlichen Regionen». Die Freien Berufe müssten deshalb weiterhin «eine der tragenden Säulen erstklassiger Patientenversorgung» sein. Niedergelassene freiberuflich tätige Haus-, Fach- und Zahnärzte, Apotheker, selbstständige Gesundheitshandwerker und Heilmittelerbringer seien für die Union auch in Zukunft Garanten einer hochwertigen und patientennahen Versorgung.
Eine klare Absage erteilt die Union Apothekenketten: «Eigentümergeführte Apotheken und strikte Grenzen für den Arzneimittelversandhandel sind unverzichtbare Stützen für die Arzneimittelsicherheit.» Zur perfekten Arzneimittelversorgung gehört nach der Überzeugung von CDU/CSU «unabhängige Information, Beratung und Betreuung, Sicherheit und Verfügbarkeit sowie Innovation, Vielfalt und Wirtschaftlichkeit». Deshalb müssten die «Auswüchse des Versandhandels» eingedämmt und Rabattverträge verbraucher- sowie wettbewerbsfreundlicher ausgestaltet werden.
Ziemlich nebulös bleibt die Union bei ihren Vorstellungen zur zukünftigen Finanzierung des Gesundheitswesens: «Unser Ziel ist es, die Finanzierbarkeit der gesundheitlichen Versorgung zu sichern und die Gesetzliche Krankenversicherung mittelfristig auch im Hinblick auf mehr Generationengerechtigkeit konsequent weiter zu entwickeln. Wir wollen für die Versicherten zusätzliche Belastungen in Grenzen halten und Entlastungsspielräume nutzen. Die Steuerfinanzierung versicherungsfremder Leistungen ist dabei ein wichtiges Element.» (dr)
Quelle: Pharmazeutische Zeitung online