Veröffentlicht am 12.08.2022
Obwohl für die Landesregierung und das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration die Schulgeldfreiheit in Gesundheitsberufen nach eigenem Bekunden ein sehr wichtiges Thema ist, wurden für 2022 lediglich Mittel für eine Reduzierung des Schulgeldes in Höhe von 4,5 Millionen Euro bereitgestellt.
Im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens für die zugehörige Verwaltungsvorschrift haben wir erneut auf die Bedeutung der Heilmittelberufe für die Gesundheitsversorgung und den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg hingewiesen.
Trotz steigenden Bedarfs ist die Heilmittelversorgung in Baden-Württemberg bereits jetzt rückläufig. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt mit hohen Vakanz-Zeiten für Stellen in der Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie wird sich absehbar nicht entspannen. Auch deshalb brauchen die Gesundheitsberufe im Wettbewerb um Nachwuchskräfte eine Chancengleichheit, denn sie sind der Schlüssel für die Bewältigung der demografischen Herausforderungen.
Die Verantwortlichen müssen verstehen, dass sie mit weiteren Verzögerungen unnötige Risiken für die Versorgung und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg eingehen.
Zudem ist eine echte Schulgeldfreiheit in Baden-Württemberg ein weiteres Puzzlestück auf dem Weg zu einer bundesweiten und dauerhaften Schulgeldfreiheit. Eine generelle Schulgeldfreiheit bildet die Grundlage für die so dringend benötigte Ausbildungsvergütung in den Therapiefachberufen.
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