Veröffentlicht am 17.07.2013
Aktualisiert am 05.07.2019
Um es sofort auf den Punkt zu bringen: Der BED e.V. unterstützt die
grundständige (also schulische) Ausbildung und forciert
zusätzlich die akademische Ausbildung in Wissenschaft und Lehre, sowie bei Fachlichen Leitern mit umfangreicher Personalverantwortung.
Aus der zukünftigen Bedeutung der Ergotherapierenden für unsere Volkswirtschaft, für unser Gemeinwesen als auch für das Gesundheitswesen selbst, ergibt sich die Anforderung an eine möglichst hohe Attraktivität des Ergotherapieberufes, damit möglichst viele Menschen diesen wichtigen Beruf auch ergreifen.
Für solch eine maximale Attraktivität des Ergotherapieberufes mit Blick auf den Fachkräftemangel und die demographische Entwicklung, mit denen ein höherer Wettbewerb der Berufe untereinander um Fachkräfte verbunden ist, ist eine äußerste Durchlässigkeit des Berufes zu empfehlen, denn:
Bildungsverläufe werden von persönlichen, sozialen und institutionellen Faktoren beeinflusst und verlaufen daher nicht geradlinig.
Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen sollen daher die Möglichkeit erhalten mit einer zweijährigen Ausbildung in den Beruf einzusteigen und erst später nach und nach weitere Bildungsniveaus zu erreichen, sofern sie dies wünschen. Dies entspricht auch dem Gedanken des Lebenslangen Lernens.
Akademisierung und praxisnahe Ausbildung widersprechen sich über diesen Weg nicht mehr, sondern werden miteinander kombiniert. Wer bereits über einen höheren Bildungsabschluss verfügt und das wünscht, steigt direkt in einer höheren Stufe ein.
Dieser Gedanke ist ein Urgedanke der Ergotherapie: Die Menschen werden genau dort abgeholt, wo sie gerade stehen.
- Bildungsstufe 1: Assistent der Ergotherapie - 2-jährige Ausbildung
- Bildungsstufe 2: Praktischer Ergotherapeut – 3 jährige Ausbildung
- Bildungsstufe 3: Bachelor of Occupational Therapy – 4-jährige Ausbildung
- Bildungsstufe 4: Master of Occupational Science – 5-jährige Ausbildung
- Bildungsstufe 5: Professur
Die Möglichkeit des Hochschulstudiums ist in die Regelversorgung zu überführen, denn: Eigene Forschung ist wichtig, weil die Übertragbarkeit von internationalen Studienergebnissen auf verschiedene Staaten wegen ihrer eher dürftigen Vergleichbarkeit der Gesundheitssysteme in vielerlei Hinsicht nur sehr bedingt gegeben ist.
Hinzu kommen erschwerend sprachliche Barrieren, weil die Studien in einer anderen Sprache verfasst wurden, die eine Übertragung zusätzlich behindern, zumindest jedoch zeitlich hemmend wirken.
Zudem muss die Forschung durch eigene Berufsangehörige erfolgen, statt durch berufsfremde Professionen, denn: Niemand weiß so gut um den jeweiligen Forschungsbedarf einer Berufsgruppe, wie ein Angehöriger dieser Berufsgruppe selbst.
Welch positive Auswirkungen eigene Forschung im Land durch die eigene Berufsprofession auf die Entwicklung der Gesundheit der Bevölkerung eines Landes hat, zeigte Bernard Haufiku (Gesundheitsminister, Namibia) eindrucksvoll während des World Health Summit 2017.