Veröffentlicht am 17.09.2014
Einmal wöchentlich stellen wir Ihnen hier die Referenten des ERGOMED-Kongresses 2014 vor.
Heute machen wir Sie mit Heike Schata und ihrem Thema "Yes we can - Menschen mit Down-Syndrom lernen rechnen" bekannt.
Referent: Heike Schata, Krefeld
Thema: „Yes we can“ - Menschen mit Down-Syndrom lernen rechnen
Vortrag über 120 Minuten am 25.10.2014, 11.20 - 13.20 Uhr
Workshop über 90 Minuten am 25.10.2014, 16.35 - 18.05 Uhr
Die internationale Literatur beschreibt Menschen mit Down-Syndrom (DS) als nicht fähig, Rechenkompetenzen zu erwerben. In Folge dieser Unterschätzung sehen sich Menschen mit Down-Syndrom entsprechend geringen Anforderungen gegenüber.
Ein Hauptanliegen der „Yes we can“-Methode ist es, die aus dieser Einschätzung resultierenden Vorurteile abzubauen und Missverständnisse auszuräumen.
Neben den Bedürfnissen sollen vor allem auch die Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen mit Down-Syndrom in den Vordergrund gestellt werden. Mit dieser Methode können Menschen mit DS an die Grundrechenarten herangeführt werden, mathematische Schlüsselfertigkeiten – die zur Bewältigung des täglichen Lebens wesentlich sind – erwerben und eine größere Unabhängigkeit, mehr Selbstvertrauen und bessere Möglichkeiten für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erlangen.
Im Vortrag werden beispielhaft die Grundlagen und Methoden des Programms vorgestellt und die Vorteile fingergelenkter Zähl- und Rechenoperationen aufgezeigt. Das Fingerrechnen war lange Zeit verpönt, weil man befürchtete, dadurch das notwendige Erreichen der Abstraktionsebene zu verzögern oder gar zu verpassen. „Yes we can“ zeigt nun aber gerade wie Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom erstaunliche Erfolge in der Methode des Fingerrechnens erzielen können. Auch die Sorge, eine neue Rechenmethode könne die Kinder verwirren, hat sich in der Praxis nicht bestätigt.
Im Workshop werden mit den Teilnehmern einige praktische Übungen zur Förderung der mathematischen Basisfertigkeiten erarbeitet und das praktische Rechnen mit den Fingern demonstriert. Die „Yes we can“ Methoden sind nicht nur für Menschen mit Down-Syndrom hilfreich. Es sind auch Teilnehmer eingeladen, die mit Menschen arbeiten, die auf Grund anderer Ursachen Probleme im mathematischen Bereich haben.
Zur Person: Heike Schata wurde 1963 geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder. Die jüngste Tochter wurde mit Down-Syndrom geboren. Abschluss als Dipl.-Ing. Maschinenbau, Abschluss Dipl.-Päd. Waldorflehrer mit Fach Mathematik, Studium Sonderpädagogik, Therapieausbildung „Rechnen in Bewegung“, Trainer der Methode „Yes we can“ Mathematik nicht nur für Kinder mit Down-Syndrom.
Frau Schata arbeitet seit über 25 Jahren mit Kindern, vor allem in mathematisch fördernden Bereichen. Mit der Geburt der letzten Tochter erweiterte sich der Fokus auch auf Kinder mit geistiger Behinderung. Seit 2004 ist sie mit ihren Kolleginnen bemüht, Methoden immer weiter zu entwickeln, um auf diesem Gebiet weitere Erkenntnisse zu sammeln und anzuwenden.
Kontakt: heike.schata@gmail.com Weitere Informationen zum ERGOMED-Kongress, zum Programm und der Anmeldung finden Sie folgend:
ERGOMED - Der Kongress für Ergotherapeuten und Mediziner oder unter
www.ergotherapiekongress.de